Die Bremse ziehen
Gemeinderat Neuhaus will Tempolimit anders regeln – Gewerke für Feuerwehrgerätehaus vergeben
Neuhaus am Inn. Von 100 Stundenkilometer auf 50 abbremsen? Das ist der Alltag für Autofahrer, die von Döfreuth aus vorbei an der Bauhofeinfahrt in die Ortsmitte von Neuhaus fahren. Zumindest für diejenigen, die sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten. Nun hat der Neuhauser Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung für eine stufenweise Begrenzung auf der fraglichen Strecke gestimmt. Zudem wurde der Bau des Feuerwehrgerätehauses der Feuerwehr Neuhaus durch die Vergabe mehrerer Gewerke für insgesamt rund 74000 Euro vorangetrieben.
„Die aktuelle Regelung von 100 auf 50 geht einfach nicht. Der Antrag, einfach weiter vorne schon auf 50 zu begrenzen, funktioniert deshalb auch nicht. Wir müssen eine stufenweise Regelung schaffen“, sagte Bürgermeister Josef Schifferer. Daher der Vorschlag, rund um das Anwesen an der Kreuzung Döfreuth-Pumstetten ein 70er-Schild aufzustellen. Außerdem solle die aktuelle Begrenzung auf 50 Stundenkilometer vor dem Ortseinfahrtstunnel ungefähr 100 Meter nach vorne in Richtung Pumstetten versetzt werden. „Ich war vor Kurzem auf der Terrasse des Antragstellers und kann nur bestätigen, dass auf der Strecke eine ungeheuerliche Raserei stattfindet. Deshalb kann ich den Antrag nur zu 100 Prozent unterstützen“, äußerte Gemeinderätin Cornelia Wasner-Sommer (CSU) ihre Erfahrungen vor Ort. Hans Oberpeilsteiner (ÜW) merkte an, dass in der Sulzbacher Straße momentan zwei Messtafeln stehen würden, eine davon könne doch auf der diskutierten Strecke installiert werden. Aus dem Plenum kam prompt der Einwand, dass es eine der Tafeln an der genannten Straße nicht mehr geben würde. „Die Orte, an denen die Messtafeln aufgestellt werden, wechseln regelmäßig“, erklärte Schifferer.
Zum Antrag auf Geschwindigkeitsbegrenzung herrschte Einigkeit im Gemeinderat, dementsprechend wurde er einstimmig beschlossen. Bürgermeister Schifferer erläuterte das weitere Vorgehen: Nun solle gemeinsam mit dem Landratsamt eine Verkehrsschau vereinbart werden, um die Maßnahme so schnell wie möglich umsetzen zu können.
Ein weiteres Thema auf der Tagesordnung des Gemeinderats war die Vergabe von Gewerken für den Erweiterungsbau des Feuerwehrgerätehauses der Feuerwehr Neuhaus. Für die Installation des Sonnenschutzes gab es drei Angebote, die Firma Fröhler aus Tittling war dabei mit rund 6365 Euro der wirtschaftlichste Bieter. Bei den mit Abstand teuersten Baumaßnahmen, dem Stahlbau an der Außentreppe und den Schlosserarbeiten, bekam die Firma Sterzer aus Passau für ungefähr 45411 Euro den Zuschlag. Mit den Parkett- und Bodenbelagarbeiten wurde die Firma Aulinger betraut, die mit rund 16618 Euro das kostengünstigste Angebot abgegeben hat. Bei der geplanten Dachbegrünung des Gebäudes äußerte Hans Oberpeilsteiner Bedenken: „Ein grünes Dach braucht mehr Pflege als ein Kiesdach.“ Dem widersprach Franz Gerauer (CSU), demzufolge zwischen extensiver und intensiver Bepflanzung zu unterscheiden sei, wodurch die Begrünung durchaus pflegeleicht zu handhaben sei. „Ich tue mich schwer, die Ausschreibung wieder zurückziehen“, sagte Schifferer und fügte hinzu, dass diese Maßnahme gegenüber den Angebotgebern nur schwer zu rechtfertigen wäre. Schlussendlich beschloss der Gemeinderat einstimmig, wie auch schon bei den anderen Gewerkevergaben, die Begrünung des Daches an den wirtschaftlichsten Bieter zu vergeben – in diesem Fall die Firma Hoffmann aus Thyrnau mit einem Angebot in Höhe von 5621 Euro.
Außerdem wurde der Bürgermeister einstimmig ermächtigt, die Fliesenarbeiten an den wirtschaftlichsten Anbieter zu vergeben. Das sei notwendig, weil die Ausschreibung auf den 23. September verschoben wurde und es ansonsten zu Verschiebungen im Bauplan kommen könnte. „Wenn kein vernünftiges Angebot kommt, werden wir auf die nächste Sitzung pochen“, so Schifferer.
„Wurden örtliche Firmen angeschrieben?“
Eine grundsätzliche Frage zu den Angebotsausschreibungen stellte Hans Oberpeilsteiner: „Es waren jetzt viele Firmen aus dem Bayerischen Wald dabei. Die örtlichen Firmen werden aber schon auch angeschrieben, oder?“ Josef Schifferer entgegnete, dass alle infrage kommenden örtlichen Firmen angeschrieben worden seien, was immer so gemacht werde.
Zum Zeitplan für die Fertigstellung des Feuerwehrgerätehauses stellte Josef Schifferer die Vorweihnachtszeit in Aussicht. „Die Feuerwehr wäre froh, wenn sie um den 15. Dezember herum wieder einziehen könnte. Im Winter könnte man auch noch zur Not auf die Innentüren verzichten.“
Quelle: Passauer Neue Presse vom 20.09.2019
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