Die Jugend ist bestens vorbereitet
Feuerwehren des KBI-Bereiches Passau-Land West üben bei Standortausbildung
Vilshofen. Die Jugend ist an Feuerwehrarbeit interessiert und bereit, für den Dienst am Nächsten einzutreten. Dies unterstrich die gute Beteiligung an der modulare Truppausbildung Basismodul, die für den KBI Bereich Passau Land West in Engertsham durchgeführt wurde. 31 Feuerwehrnachwuchskräfte der Wehren Albersdorf, Aldersbach, Aunkirchen, Ausham, Bad Höhenstadt, Engertsham, Göbertsham, Kleingern, Königbach, Mittich, Neuhaus, Söldenau und Vilshofen nahmen teil.

Wie im Jahr zuvor wurde ein Teil als Online-Lehrgang durchgeführt, sodass die restlichen Stunden an zwei Samstagen absolviert wurden. Die Lehrgangsleitung lag in Händen von Kreisbrandmeister Markus Stöckl. Bei seiner Arbeit wurde er von Kameraden der Feuerwehr Engertsham sowie von Kreisbrandinspektor Stefan Drasch, Uwe Vogl (Kommandant Neukirchen/Inn), Stefan Harbeck und Michael Oswald (Kommandanten Walchsing) und Martin Wimmer (Kommandant Mittich), unterstützt.
Im Online-Lehrgang ging es um Fahrzeugkunde, Schutzausrüstung, Löschgeräte, Rettungsgeräte, Schläuche, Knoten und Stiche, Beleuchtungs- und Warngeräte, Löschwasserversorgung sowie Einheiten im Löscheinsatz. KBI Stefan Drasch und KBM Markus Stöckl informierten über Rechte und Pflichten eines Feuerwehrdienstleistenden sowie die Rechtsgrundlagen und Organisation der Feuerwehr. Weiter beinhaltete die Ausbildung das Thema Brennen und Löschen, Brandklassen, Löschvorgang, Löschmittel und vieles mehr. Ausführlich behandelt wurde der Umgang mit gefährlichen Stoffen. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Gefahren an der Einsatzstelle und die Schutzmaßnahmen gelegt, die jeder Aktive für seine Person treffen muss – denn im Ernstfall steht der Selbstschutz an oberster Stelle. Weiter ging es um die Rettung von Personen, wobei dafür der Umgang mit den zur Verfügung stehenden Rettungsgeräten, wie Steckleiter, dreiteiliger Schiebeleiter und Multifunktionsleiter geübt wurden.
Löschgerät und Fahrzeug: praktisches Können gefragt
Der praktische Unterricht erstreckte sich auf die Fahrzeugkunde, wobei für diesen Zweck neben dem Löschgruppenfahrzeug HLF 20 der FF Engertsham auch die Nachbarfeuerwehren Voglarn (TSF), Rehschaln (MLF), Neuburg (LF 10) und Neukirchen/Inn (TLF 3000) Einsatzfahrzeuge zur Verfügung stellten. Bei den Löschgeräten wurde mit der Feuerpatsche, der Löschdecke, der Kübelspritze und dem tragbaren Feuerlöscher geübt. Das bereits in der Online-Schulung angeeignete Wissen über Schläuche und Armaturen galt es in die Praxis umzusetzen. Die Handhabung der Feuerwehrschläuche, Kuppeln der Saugleitung, Strahlrohre und des Schaumstrahlrohres sowie die Inbetriebnahme von Hydranten gehörten hier zum praktischen Ausbildungsteil.
Der Umgang mit den Geräten für die einfache Hilfeleistung wie Brechstange, Nageleisen, Abschleppseil, Tauchmotorpumpe und Wassersauger bildete den Abschluss des ersten Tages.
Der Mitticher Kommandant Martin Wimmer sprach am zweiten Tag das Verhalten bei Gefahr an. Die Gefahren der Einsatzstelle, die Hygiene im Einsatz, die ABC-Gefahrstoffe und die Absicherung des fließenden Verkehrs waren hier Gegenstand. Weiter ging es um die Personenrettung, wobei dafür mit den zur Verfügung stehenden Rettungsgeräten geübt wurde. Hier wurden die Ausbilder durch die Führungskräfte der Feuerwehr Engertsham unterstützt.
Bestens bewährt hat sich im Rahmen des Basismoduls der modularen Truppausbildung das Thema „Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte“. Kreisbrandmeister Markus Stöckl hatte sich mit diesem noch relativ neuen, aber sehr wichtigen Thema „Hilfe, wenn die Seele brennt“ befasst. Bei den vielen Aufgaben, die auf die Feuerwehren zukommen, ist es notwendig, sich ein fundiertes Grundwissen anzueignen, erklärte KBM Stöckl. Die modulare Truppausbildung gliedert sich in drei Teile. So wurde mit dem Basismodul der Grundstein für die Feuerwehrarbeit gelegt.
Ausbildungsleiter Markus Stöckl unterstrich den Stellenwert der Ausbildung am Standort, welche einerseits die Kommandanten der Feuerwehren entlaste und andererseits geringe Kosten für die Kommunen darstellen. „Mit der Grundausbildung habt ihr euch das Wissen angeeignet, um in den jeweiligen Wehren tätig zu werden und Menschen helfen zu können“, sagte Stöckl. Schnelle und fachgerechte Hilfe wird von uns erwartet, merkte er noch an. Wichtig sei aber auch, dass die Feuerwehrnachwuchskräfte ihrer Feuerwehr treu bleiben, ergänzte er. Neben den Lehrgangsteilnehmern dankte Stöckl allen Lehrherren.
Jugend ist nun fitfür den Ernstfall
Kreisbrandinspektor Stefan Drasch unterstrich ebenfalls die Notwendigkeit und Bedeutung dieser modularen Truppausbildung. Damit man nicht nur helfen wolle, sondern auch effektiv helfen könne sind Ausbildungen und Lehrgänge erforderlich. In diesem Lehrgang ist nun das „Helfen können“ vermittelt und die Teilnehmer somit fit für den Ernstfall vorbereitet worden, ergänzte er. Er animierte die Teilnehmer weiterzumachen und weitere Lehrgänge zu besuchen.
Darüber hinaus richtete Drasch noch Worte des Dankes an alle Ausbilder und vor allem an die gastgebende Feuerwehr Engertsham. Nach den durchgeführten Ausbildungssamstagen konnten die Feuerwehrnachwuchskräfte aus der Hand von Kreisbrandinspektor Stefan Drasch und Lehrgangsleiter Markus Stöckl als Lohn ihre Lehrgangsbestätigung beziehungsweise ihr Dienstbuch mit dem Eintrag über die erfolgreiche Lehrgangsteilnahme in Empfang nehmen.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 04.04.2024
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