Patenbitten gnädig erhört

Neuhauser Feuerwehr feiert Jubiläum – „Sportliche Aufgaben“

Neuhaus am Inn. Die Feuerwehr Neuhaus feiert ihr 150-jähriges Gründungsfest und braucht dafür einen Patenverein. Die Wahl fiel auf die Nachbar-Feuerwehr in Vornbach. Aber bevor die Vornbacher diese ehrenvolle Aufgabe übernahmen, kam das ganz formelle und in vielen Vereinen traditionsreiche „Patenbitten“, verbunden mit einem gemütlichen Festabend.

Die Vornbacher Feuerwehr weiß zu feiern: Sie hatte dazu ihr Gerätehaus mit den Vereinsfahnen und den vielen altehrwürdigen Fahnenbändern zu einem Festsaal umdekoriert. Die Neuhauser Gäste marschierten durch ein Spalier der Gastgeber ins Feuerwehrhaus ein. „Wie bei einem Staatsempfang“, bemerkte der Vornbacher Feuerwehrvorstand Kornelius Schiestl, der die souveräne Leitung des Abends in der Hand hatte. „Der Pate will und kann zur Seite stehen, wenn es nötig ist“, betonte Schiestl und bot schon vor dem offiziellen Bittgesuch den Neuhauser Feuerwehrleuten die gutnachbarliche und kameradschaftliche Hilfe an. Die Neuhauser Gäste hatten dafür eine ausgiebige Brotzeit für die Vereine mitgebracht, aber auch für den Schirmherrn des Festes, Bürgermeister Josef Schifferer, die Fahnenmutter Monika Schifferer und die Festdamen Andrea Radwan, Katharina Radwan, Anna-Lena Lindinger, Nina Neuleitner, die Vornbacher Festdame Helena Rabenbauer und den dritten Bürgermeister der Gemeinde Uwe Pischl.

Zum traditionellen Patenbitten gehört auch das Knien der Bittenden auf dem Holzscheit, aber auch die erfolgreiche Erfüllung von ansprechenden Prüfungsaufgaben. Dafür hatten sich die Vornbacher einiges ausgedacht. Kornelius Schiestl zeigte sein Talent als gewitzter Quizmaster und Moderator, der den Neuhauser Gästen einiges an Wissen und Geschick abverlangte.

Die vier Feuerwehrhauptverantwortlichen, Vorstand Johannes Weidmann, dessen Stellvertreter Andreas Kindermann, Kommandant Klaus Schifferer und sein Stellvertreter Josef Schwarz, mussten knifflige Fragen zum Patenverein Vornbach beantworten. Dann ging es unter Anleitung des Vornbacher Kommandanten-Stellvertreters Matthias Schiestl zum Turmbauen aus Bauhölzern. Geschick wurde den Neuhauser Feuerwehrleuten vom Vornbacher Kommandanten Roland Marek beim Transport von rohen Eiern mit einem Rettungsspreizer abverlangt. Die Vornbacher Fahnenmutter Beate Wagner übernahm die Regie beim „Füttern“ der Neuhauser Gäste, darunter Schirmherr Josef Schifferer, mit einem Schokoladepudding durch die Festdamen mit verbundenen Augen. Nach jeder Runde mussten die Neuhauser Gäste auf dem Balken knien und erhielten für die erfolgreiche Erfüllung ihrer Aufgaben einen Schnaps spendiert.

Am Ende stand nochmal die ausdrückliche Bitte des Neuhauser Feuerwehrvorstand Johannes Weidmann an die Vornbacher, als Festpaten bei der großen Feier im Mai mitzuwirken. Schiestl nahm das Bittgesuch an, aber erst nach der klaren Zusage der Neuhauser Feuerwehr: „Die Vornbacher brauchen beim Fest auf jeden Fall nichts zahlen.“ Bürgermeister Josef Schifferer betonte, das Amt des Schirmherrn sei für ihn „eine große Ehre“, da er und seine Familie sehr eng mit der Neuhauser Wehr verbunden sind. − wü


Quelle: Passauer Neue Presse vom 03.02.2020

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