Rudolf Gstöttl ist Ehren-Kreisbrandmeister
Der Engertshamer war 33 Jahre lang Kreisbrandmeister – Österreicher ehren ihn mit einer gläsernen „Träne der Freude“
Engertsham/Vornbach. 33 Jahre lang war Rudolf Gstöttl Kreisbrandmeister. In Anerkennung all seiner Verdienste und seines Engagements wurde der Engertshamer nun bei einer Feierstunde im Dorfgemeinschaftshaus zum Ehren-Kreisbrandmeister ernannt. Mit der Berufung von Rudolf Gstöttl zum Kreisbrandmeister im Jahre 1983 sei eine Ära für die Landkreis-Feuerwehrfamilie eingeläutet worden, sagte Landrat Franz Meyer im Beisein zahlreicher Ehrengäste, darunter die Kreisbrandinspektoren Peter Högl, Johann Walch und Horst Reschke, Ehrenkreisbrandrat Franz Silbereisen, die Ehrenkreisbrandinspektoren Hans Wimmer und Ernst Fischl sowie die Altbürgermeister Franz Lehner und Michael Holler aus Fürstenzell. In einer Zeit, in der die Wehren sich immer neuen Herausforderungen stellen mussten, habe Gstöttl Verantwortung übernommen in der Feuerwehr Engertsham, der Feuerwehrführung des Landkreises Passau und der Nachwuchsarbeit. Als Zeichen von Dank und Anerkennung überreichte Meyer an Rudolf Gstöttl den Landkreisehrenteller und ernannte ihn zum Ehrenkreisbrandmeister.
49 Jahre als Feuerwehrmann aktiv
Kreisbrandrat Josef Ascher erwähnte, dass Rudolf Gstöttl auf 49 Jahre Ehrenamt als aktiver Feuerwehrmann zurückblicken könne. Er habe für Engertsham, den Landkreis Passau und auch für Oberösterreich Außergewöhnliches erreicht. Ascher hob besonders hervor, dass Gstöttl maßgeblich beteiligt war, als die Truppmann- und Truppführerausbildung entwickelt wurde, die beispielgebend für die gesamte Region war. 2002 wurde Gstöttl Gebietskreisbrandmeister für die 14 Feuerwehren der Gemeinden Fürstenzell, Neuhaus am Inn und Neuburg am Inn. Zudem war er weiterhin für die Truppmann- und Truppführerausbildung aller 43 Feuerwehren im Inspektionsbereich West zuständig. Auch zwei Internationale Feuerwehr-Pokalwettbewerbe fanden unter Gstöttls Federführung in Engertsham statt. Gstöttl habe aufgrund seiner 39 Jahre währenden Erfahrung auf örtlicher Ebene als Kommandant und 33 Jahre auf überörtlicher Ebene als Kreisbrandmeister Feuerwehrgeschichte geschrieben, sagte Ascher.
Kreisbrandinspektor Alois Fischl, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, lobte Rudolf Gstöttl als einen Menschen, der sich stets für seine Heimat eingebracht habe. Er sei maßgeblich an der Wiedergründung des Kreisfeuerwehrverbandes beteiligt gewesen. In Würdigung seiner Verdienste verlieh Fischl dem neuen Ehren-Kreisbrandmeister das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber.
Bürgermeister Manfred Hammer würdigte die Verdienste des Fürstenzeller Ehrenbürgers und rühmte Gsöttl als „wahres Vorbild im Ehrenamt“. Auch Hammers Kollegen Wolfgang Lindmeier aus Neuburg und Josef Schifferer aus Neuhaus bedankten sich bei Rudolf Gstöttl dafür, dass er sich als Kreisbrandmeister in besonderer Weise um die Wehren in den drei Gemeinden gekümmert habe.
Die seit 1980 währende, enge Verbindung mit den österreichischen Feuerwehren und seine persönliche Freundschaft mit dem Geehrten ließ Ehrenoberbrandrat Josef Schwarzmannseder Revue passieren. Für diesen Anlass hatte Schwarzmannseder ein gläsernes Ornament anfertigen lassen, eine „Träne des Glücks“. Einen gern gesehenen Gast und zuverlässigen Partner nicht nur bei der Vorbereitungen österreichischer Kameraden auf das Bayerische Leistungsabzeichen nannte Bezirksfeuerwehrkommandant Alfred Deschberger den Geehrten. Deschberger wies dabei auf die Verbindung der Feuerwehr Engertsham zu den Feuerwehren Münzkirchen und Schärding hin.
In Würdigung seiner Verdienste verliehen Josef Schwarzmannseder und Alfred Deschberger zusammen mit Ehren-Landesfeuerwehrkommandant Johann Huber und Abschnittsfeuerwehrkommandant Michael Hutterer an Rudolf Gstöttl das Verdienstzeichen II.Stufe des österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes in Silber.
Der neue Kreisbrandmeister Markus Stöckl überreicht Gstöttl als Dank der 14 Feuerwehren aus den Gemeinden Fürstenzell, Neuburg und Neuhaus einen Bildband.
Der heutige Passauer Ehrenstadtbrandrat Josef Aschenbrenner und der damalige Kreisbrandinspektor und spätere Landrat Baptist Kitzlinger seien für ihn Vorbilder und Lehrmeister gewesen, sagte Rudolf Gstöttl in seinen Dankesworten. Die Freundschaft zu Feuerwehren aus Oberösterreich sei nicht selbstverständlich, so der Geehrte. Er danke allen, die ihn in all den Jahren bei seiner Feuerwehrarbeit begleitet und unterstützt hatten. „Der hilfesuchende Mensch muss immer im Mittelpunkt unseres Handelns stehen“, so Rudolf Gstöttl.
Als dessen Nachfolger wurde der Vornbacher Kommandant Markus Stöckl offiziell in das Amt des Kreisbrandmeisters Passau Land 3.1 eingeführt. Kreisbrandrat Josef Ascher übertrug Stöckl per Handschlag diese Aufgabe, die er bereits zum 24.Januar übernommen hat. Die Ernennung zum Kreisbrandmeister besiegelte auch Landrat Franz Meyer mit einem Handschlag und überreichte ihm die Bestellungsurkunde.
Ernennung mit Urkunde und Handschlag
Stöckl trat 1989 in die Feuerwehr Vornbach ein. 1996 wurde er dort Gruppenführer, ein Jahr später stellvertretender Kommandanten. 2008 wählten ihn die Kameraden zum 1.Kommandanten. Als Ausbilder in der Feuerwehr kümmert sich Markus Stöckl um den Feuerwehrnachwuchs. Zu seinen künftigen Aufgaben zählen auch die modulare Truppausbildung und die Unterstützung des Kreisjugendwartes, abwehrender Brandschutz und technische Hilfeleistung. Zu seinem Zuständigkeitsbereich gehören die Feuerwehren Ausham, Bad Höhenstadt, Engertsham, Fürstenzell, Jägerwirth, Kleingern, Rehschaln, Voglarn, Höch-Fürstdobl, Neuhaus und Vornbach.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 29.02.2016
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